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Landjugend/ Ghana

Hilfe zur Selbsthilfe in ländlichen Regionen in Ghana“

 


Frau Berger war 4 Jahre im Vorstand der Landjugend Nordloh/ Tange und ist jetzt Vorstandsmitglied im Verein zur Unterstützung der Rural Youth Association Ghana e.V., zur wirtschaftlichen Unterstützung benachteiligter Gruppen. Sie war selbst einige Zeit in Ghana.

 

 

Die folgenden Informationen habe ich von den Seiten der Niedersächsischen Landjugend und Ghana e.V. die im Internet zu finden sind.

 

 

Der Ghana e.V. wurde 1988 innerhalb der Niedersächsischen Landjugend e.V. gegründet. Ziel ist es, aktiv Entwicklungshilfe nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten. So wird in Ghana die Partnerorganisation „Rural Youth Association of Ghana (RYA)“ unterstützt, in der sich Gruppen im Bereich Wenchi und Nkoranza, im Westen Ghanas, zusammengeschlossen haben. Die Projekte vor Ort erstrecken sich über die Bereiche Handwerk, Hausbau, Landwirtschaft (Anbau und Verarbeitung), Ausbildung, Wasserversorgung, Aufforstung, Ernährungs- und Einkommensverbesserung sowie Projekte für Behinderte. In erster Linie werden Frauen und Jugendliche unterstützt. Dabei reichen geringe Beträge, um ihnen den Start in eine wirtschaftliche Selbständigkeit zu ermöglichen. So kann mit 100,- € einem Jugendlichen eine Ausbildung ermöglicht werden.

 

Das bislang größte Projekt startete 1993, als es dem Ghana e.V. gelang, von der niedersächsischen Landesregierung 354.000 DM Projektmittel zu erhalten. Mit diesem Geld wurden sehr viele Projekte gestartet und ausgebaut, unter anderem wurden neun Brunnen in Dörfern gebohrt. Ackergeräte wurden gekauft, es gab ein Ochsenanspannungsprojekt mit 20 Ochsenpaaren, Baumschul- und Aufforstungsprogramme, eine Pilz- und Schneckenzucht, Ausbildungsförderung und die Aufstockung des Kapitals der Kreditgenossenschaft wurde finanziert. Das war die Initialzündung für die weitere Entwicklung.

 

1997 startete die berühmte Aktion „Fahrräder für Ghana“. Landjugendgruppen sammelten alte Fahrräder und machten sie in diversen Workshops, unter anderem beim LaMuFe wieder funktionstüchtig. Danach wurden sie in gekauften Seecontainern zur RYA nach Ghana verschifft und dort zum Teil verkauft oder Bedürftigen zur Verfügung gestellt. 1999 gab es eine ähnliche Aktion mit Rollstühlen und Krankenhausbetten. Die Krankenhausbetten und medizinische Geräte wurden an das Emil-Memorial-Hospital in Wenchi übergeben. Als Gegenleistung werden RYA-Mitglieder in dieser Einrichtung zu besonderen Konditionen behandelt. Die verschiedenen Seecontainer wurden umgebaut und dienen mittlerweile als verschließbare Werkstatt, Kiosk, Friseursalon, Textilwerkstatt und Restaurant in Wenchi, Nkoranza und Accra.
Das Angebot, eine Ausbildungspatenschaft für einen jungen Menschen aus der RYA zu übernehmen, wird auch sehr gut angenommen. In Ghana ist es nämlich üblich, dass das Werkzeug selbst vom Lehrling mitgebracht wird und manchmal muss sogar noch der Lehrherr bezahlt werden. Eine Landjugendgruppe oder Einzelperson kann für einmalig zu entrichtende 100 Euro einem Jugendlichen eine Ausbildung ermöglichen. Die Spender werden über den Fortschritt der Ausbildung informiert.
In den letzten Jahren wurde wieder ein größeres Projekt vorangetrieben. Seit Juni 2009 befindet sich das berufliche Ausbildungszentrum für körperbehinderte und nichtbehinderte Menschen in Wenchi im Bau. Das Projekt kostet insgesamt 55.000 Euro und wird gemeinsam mit Ananse, einem Entwicklungshilfeverein aus Bielefeld, und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe (BMZ) finanziert. Nach der Fertigstellung und Einweihung im Herbst 2010 bietet das Ausbildungszentrum Ausbildungsplätze für 25 junge Menschen. Unter anderem gibt es eine Textilwerkstatt für ghanaische Kleidung mit Batik- und Nähwerkstatt und eine Metallwerkstatt, in der Metalltüren und –schränke, aber auch Hilfsmittel für Behinderte erstellt werden können. Es gibt ein Gebäude mit Übernachtungsmöglichkeiten für die Auszubildenden und ein Gebäude für Physiotherapie und Seminare.
Die Ideen für die Aktivitäten in Ghana werden ausschließlich in der RYA entwickelt und entschieden. Im Ghana e.V. wird aufgrund des regelmäßigen Kontakts mit Theresa (
Theresa Nyarko-Fofie, einer einheimischen Entwicklungshelferin der Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) )und den gegenseitigen Besuchen entschieden, ob und wofür weitere Unterstützung gewährt wird.
Mittlerweile hat der Ghana e.V. bundesweit über 120 Mitglieder, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Projekte weiter zu unterstützen und auszubauen.